Bader, Nadia: Charakterdesign in Comics – zwischen Einfachheit und Differenziertheit, in: IMAGO, Zeitschrift für Kunstpädagogik, Grafisches Erzählen 14, München, 2022 

Grünewald, Dietrich: Kunst und Unterricht: «Textfreie Bildgeschichten», Friedrich Verlag, Seelze, 2019 

Haas, Heike: Figuren zeichnen aus der Hüfte. Strichmännchen und Menschen schnell und einfach Zeichnen, mtip Verlag, Frechen, 2020 

Madden, Matt: 99 Ways to Tell a Story, Exercises in Style, Penguin Group, New York, 2005 

McCloud, Scott: Comics richtig lesen, Carlsen Comics, Hamburg, 2001

GEDRUCKTE PUBLIKATIONEN
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Andersen, Sarah: Hearding Cats, Simon + Schuster Inc., Kansas City, 2018 

Burlew, Rich: The Order of the Stick. Start of Darkness, Forth printing, Philadelphia,2012 

Cursoe, Ken: Lieber kleiner Seppuku, Achterbahn Verlag, Kiel, 2005 

Dagsson, Hugleikur: Is This Some Kind of Joke? London, 2008 

Farazmand, Reza: Poorly Drawn Lines. Good Ideas and Amazing Stories, Plume, New York, 2015 

Gauld, Tom: Mooncop, Macmillan, Montreal, 2016 

Munroe, Randall: Thing Explainer: Complicated Stuff in Simple Words, Houghton Mifflin Harcourt, Boston/New York, 2015 

Salzmann, Ulf; Kretzschmar, Johannes: Seelenstrips. Autobiographische Comicblogs, Schwarzer Turm Verlag, Weimar, 2010

PUBLIKATIONEN ONLINE
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Andersen, Sarah (o.A.): Sarah’s Scribbles, https://sarahcandersen.com/, 07.09.2021

Andres, Gabriel; Bader, Nadia: Comic-Collabs, http://nadiabader.blogspot.com/p/blog-page.html (2014-2018), 10.09.2021

Farazmand, Reza (o.A.): Poorly Drawn Lines, http://www.poorlydrawnlines.com/07.09.2021

Gauld, Tom (o.A.): You’re all just jealous of my jetpack, https://myjetpack.tumblr.com/, 07.09.2021

McCloud, Scott (o.A.): The Big Triangle, http://scottmccloud.com/4-inventions/triangle/index.html, 07.09.2021

Munroe, Randall (o.A.): XKCD, a webcomic of romance, sarcasm, math, and language, https://xkcd.com/, 07.09.2021

Burlew, Rich (o.A.): The Order of the Stick, https://www.giantitp.com/comics/oots.html, 07.09.2021

Cursoe, Ken: Tiny Sepuku, http://www.tinysepuku.com/, 1997-2017, 07.09.2021

DIE MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DES MEDIUMS ERKUNDEN
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Lavater, Warja: Tell. Original Edition 1962, Zürich, 1962/2019

Mathieu, Marc-Antoine: Drei Sekunden, Reprodukt, Berlin, 2012

Mathieu, Marc-Antoine: Der Ursprung, Reprodukt, Berlin, 1992

Mattotti, Lorenzo: Oltremai, Logos, Modena, 2012

McGuire, Richard: Hier, DuMont, Köln, 2014

Panchaud, Martin: Die Farbe der Dinge, Edition, Moderne, Zürich, 2020

Rüegg, Niklaus: SPUK, Zürich, 2004

Simmons, Shane: Das lange ungelernte Leben des Roland Gethers, avant-verlag, Berlin, 2020

Sommer, A. Grotzer, M.: Julie ist wieder da! Edition Moderne, Zürich, 2010

Sousanis, Nick: Unflattening, Harvard University Press, Cambridge Massachusetts, 2015

Eine heterogene Sammlung an Comic-Publikationen kann im vergleichenden Nebeneinander die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der medialen Möglichkeiten eindrücklich veranschaulichen. Die im vorliegenden Literaturverzeichnis zusammengestellten Beispiele können dazu dienen, nach kategorialen Ähnlichkeiten und Differenzen Ausschau zu halten und durch Vergleichshorizonte den je spezifischen Eigenheiten bestimmter Erscheinungsformen nachzugehen (vgl. oben). Einige Comics sind online frei zugänglich und ermöglichen so ein direktes digitales Hineinblättern und Erkunden (vgl. Publikationen online). Bereits ein grober Überblick lässt erahnen, dass die Erscheinungsformen von Comics so vielfältig sind, das sie Definitionsversuche erschweren, weshalb mir eine vergleichende Betrachtung von konkreten Beispielen produktiv erscheint – gerade auch im Unterrichtskontext. Werden beispielsweise Sprechblasen als typisches Element von Comics angeführt, zeigen zahlreiche «Textfreie Bildgeschichten» (Grünewald 2019), dass eine ansprechende Kommunikation auch ohne Worte gelingt. Die begrifflichen Wurzeln des Comics (und des Manga) suggerieren einen humorvollen Gehalt auf inhaltlicher Ebene, wobei längst ernsthafte Themen in diesem Medium bearbeitet werden. Sogar die Rolle und das Vorhandensein von (Haupt-)Figuren wird in manchen Comics infrage gestellt. In der Graphic Novel Hier (McGuire 2014) wird beispielsweise ein Ort zum Hauptakteur. In Spuk (Rüegg 2004) sind alle Panels von Figuren entleert. Matt Madden zeigt in 99 Ways to Tell a Story. Exercises in Style, wie dieselbe (einfache) Geschichte im Medium des Comics in ganz unterschiedlicher Form erzählt werden kann. Im direkten Vergleich der 99 Varianten wird zudem deutlich, wie die Verwobenheit von Form und Inhalt die Aussage und Wirkung mitbeeinflussen. Zugleich wird «Comic» (und «Manga») zuweilen auch als Stilbegriff für eine bestimmte Formensprache verwendet, welche jedoch die deutlich weiter reichenden Potenziale des Mediums unterschlägt. Die Möglichkeiten des Mediums werden nämlich von Comicschaffenden selbstbewusst immer wieder aufs Neue ausgelotet, sei es durch die Wahl der bildnerischen Mittel – von Scherenschnitten (Sommer/Grotzer 2010) bis zu grossformatigen Malereien (Mattotti 2012) oder durch einen meta-reflexiven Umgang mit dem Medium selbst (z.B. 3 Sekunden und der Ursprung von Marc- Antoine Mathieu oder Unflattening von Nick Sousanis). Im Artikel «Charakterdesign in Comics – zwischen Einfachheit und Differenziertheit» (Bader 2022/i.V.) gehe ich der Darstellung von Figuren entlang ausgewählter Bildbeispiele genauer nach; beginnend bei radikal reduzierten Figurendarstellungen in Form von Punkten (Simmons 2020; Panchaud 2020) und abstrakten Formen (Lavater 1962/2019), über Strichfiguren unterschiedlicher Komplexität (Munroe 2015; Dagsson 2008; Burlew 2012), bis hin zur nach wie vor reduzierten, zugleich jedoch sehr differenzierten Figurendarstellung von Sarah Andersen im Webcomic Sarah’s Scribbles (Andersen o.A., 2018). «Sowohl aus rezeptiver wie auch produktiver Sicht lässt sich zeigen, dass das Figuren- bzw. Charakterdesign im Comic zwischen einer notwendigen Vereinfachung und einer gleichzeitigen Differenziertheit oszilliert. Dabei ist wesentlich, dass sich genau diese Spannung zwischen Einfachheit und Differenziertheit gleichsam auf das Zusammenspiel von Form und Inhalt sowie auf die erzählerischen Qualitäten auswirkt. Die narrative Einbettung von Figuren lässt sich so als medial spezifische Herausforderung und Chance bestimmen.» (Bader 2022/i.V.) Wie im Lehrmittelbeitrag bereits angedeutet, hat es sich im Unterrichtskontext bewährt, Figuren so einfach wie möglich und so differenziert wie nötig zu zeichnen. Wichtiger (und oft auch anspruchsvoller) als eine detaillierte Ausgestaltung einzelner Figuren ist deren gelungene Einbettung in konkrete Handlungszusammenhänge und Erzählungen. Und genau dies soll im Unterrichtsvorhaben «Mögliches und Unmögliches» erprobt werden.